Der Thermosiphon-Kleiderschrank: Schimmelfreie Garderobe durch kapillaraktive Rückwand und passive Lüftung

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Der Thermosiphon-Kleiderschrank: Schimmelfreie Garderobe durch kapillaraktive Rückwand und passive Lüftung

Feuchte Kleidung, muffiger Geruch, Stockflecken im Schrank ohne Steckdose sanieren zu müssen Klingt nach Wunschdenken Der Thermosiphon-Kleiderschrank nutzt natürliche Auftriebsluft und eine kapillaraktive Rückwand, um Feuchte zu puffern und leise abzuführen So werden Textilien spürbar trockener gelagert und Motten gemieden ganz ohne Ventilator

Was ist ein Thermosiphon-Schrank

Ein Thermosiphon ist eine Luftbewegung, die allein durch Temperaturunterschiede entsteht Warme Luft steigt auf, kühlt oben ab und sinkt an anderer Stelle wieder nach unten Im Schrank genügt dafür die geringe Wärme, die der Raum tagsüber speichert Durch unten eingelassene Lufteinlass-Schlitze, eine kapillaraktive Rückwand und oben gefräste Auslass-Lamellen entsteht ein sanfter Luftstrom, der Feuchte mitnimmt und aus dem Schrank transportiert

Funktionsprinzip in drei Bausteinen

  • Kapillaraktive Rückwand Calciumsilikat oder Lehmleichtplatte nimmt Wasserdampf schnell auf und gibt ihn bei niedriger Raumluftfeuchte wieder ab So werden Peaks nach dem Heimkommen abgefedert
  • Thermosiphon-Kanal Ein 15 bis 25 mm Luftspalt zwischen Rückwand und Korpus bildet den Schacht für die aufsteigende Luft
  • Geruchs- und Schädlingsschutz Zedernholzleisten und Salzpuffer binden Gerüche und schrecken Motten ab ohne Sprays

Aufbau und Maße

  • Rückwandplatte 15 bis 25 mm Calciumsilikat oder 20 mm Lehmleichtplatte diffusionsoffen μ ca 5 bis 10
  • Luftspalt 20 mm über die gesamte Schrankhöhe durch Abstandshalter
  • Einlass unten Schlitzbreite 10 bis 12 mm über 60 bis 80 Prozent der Schrankbreite
  • Auslass oben Lamellenfeld gleich groß oder 20 Prozent größer als Einlass
  • Textil-Distanz 30 bis 50 mm Abstand der Kleidung zur Rückwand für ungehinderte Konvektion

Warum das funktioniert Wissen kompakt

  • Auftrieb Schon 1 bis 2 K Temperaturdifferenz zwischen Schrankinnenraum und Zimmerdecke erzeugen einen messbaren Volumenstrom der Textilien austrocknet
  • Kapillarität statt Folie Diffusionsoffene, poröse Platten ziehen Feuchte in ihre Poren verteilen sie und geben sie später wieder ab das senkt Spitzenfeuchten
  • Oberflächenchemie Zedernholz enthält natürliche Öle die Motten meiden Salzpuffer binden Geruchsmoleküle

Vorteile im Überblick

Vorteil Beschreibung Praxisnutzen
Passiv und leise Keine Ventilatoren oder Strom Kein Summen keine Wartung
Feuchtepuffer Kapillarplatten nehmen Dampf auf Weniger Muff weniger Stockflecken
Textilschutz Zedernleisten und Luftstrom Mottenunfreundliches Mikroklima
Nachrüstbar Rückwandtausch und Schlitzfräsung Bestehende Schränke upgraden
Nachhaltig Mineralische Platten Holz Lehm VOC-arm reparierbar

Fallstudie Stadtwohnung 12 m² Schlafzimmer

  • Schrank 2 m breit 60 cm tief 2 2 m hoch Span-Korpus von 2010
  • Nachrüstung Rückwand durch 25 mm Calciumsilikat ersetzt 20 mm Luftspalt Einlass 180 cm x 12 mm Auslass 180 cm x 14 mm 3 Zedernleisten
  • Beobachtung 6 Wochen Heizperiode
    • Geruchsentwicklung nach Sport deutlich reduziert
    • Schrankinnenfeuchte häufiger im grünen Bereich 45 bis 60 Prozent
    • Keine neuen Stockflecken an Wollmänteln

Hinweis Messwerte sind exemplarisch und abhängig von Raumklima Bauweise und Nutzungsverhalten

DIY Schritt für Schritt

Materialliste

  1. Calciumsilikatplatte 25 mm im Schrankformat oder Lehmleichtplatte 20 mm
  2. Abstandshalter 20 mm Holz oder Korkstreifen
  3. Schrauben und mineralischer Kleber je nach Platte
  4. Zedernholzleisten 2 bis 3 Stück 30 bis 40 cm
  5. Feinfräser oder Stichsäge für Ein und Auslass
  6. Salzbeutel aus Baumwolle optional als Geruchspuffer

Montage

  1. Alte Rückwand entfernen Korpus innen reinigen
  2. Einlassschlitz im Sockel von innen fräsen Auslass oben in den Kranzboden fräsen Kanten entgraten
  3. Abstandshalter umlaufend an die Korpuswände kleben oder schrauben 20 mm
  4. Kapillarplatte zuschneiden staubfrei einsetzen und verschrauben Fugen mit mineralischem Spachtel schließen
  5. Zedernleisten innen auf Höhe der Auslasslamellen montieren
  6. Kleidung mit Abstand zur Rückwand einräumen keine Tüten oder Boxen direkt an der Platte anlehnen

Bauzeit je nach Werkzeug 2 bis 4 Stunden

Planungstipps für verschiedene Räume

  • Altbau Häufig kühl an Außenwänden Schrank nicht bündig an kalte Wand stellen 10 bis 20 mm Abstand lassen oder Dämmkeile verwenden
  • Neubau Hohe Luftdichtheit auf ausreichende Raumlüftung achten Fenster kippen allein genügt selten besser stoßlüften
  • Nische Bei Einbauschränken seitlich ebenfalls Luftkanäle einplanen

Pro Contra kurz gefasst

Aspekt Pro Contra
Akustik Keine Lüftergeräusche Leichte Luftgeräusche bei sehr großen Schlitzen möglich
Feuchte Spitzendämpfung durch Puffer Kein Ersatz für Raumlüftung bei nasser Wäsche
Aufwand Nachrüstbar Fräsarbeiten am Möbel nötig
Kosten Günstige Materialien Calciumsilikat schwerer als HDF Rückwände
Design Lamellen als Gestaltungselement Sockelschattenfuge muss sauber ausgeführt werden

Wartung und Pflege

  • Ein und Auslassschlitze halbjährlich entstauben
  • Salzbeutel bei Bedarf trocknen oder erneuern
  • Zedernholz nach 12 bis 18 Monaten leicht anschleifen um Duft zu reaktivieren
  • Kapillarplatte nicht lackieren oder folieren diffusionsoffen belassen

Optionale Smart Add ons ohne Eingriff in das Prinzip

  • Mini Hygrometer Batteriebetrieben an der Innentür zeigt Feuchteverlauf
  • Magnetische Textilhaken Halten Abstand zur Rückwand ein
  • Duftarme Trocknung Hemden nach dem Tragen kurz offen an den Einlass hängen Luftstrom trocknet die Kragenzone schneller

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

  • Schlitze zu klein Unter 6 mm kaum Wirkung Richtwert 10 bis 12 mm
  • Rückwand abgedichtet Farbe oder Folie bremst Kapillarität
  • Textilien zu dicht Abstand von 30 mm zur Rückwand einhalten
  • Schrank gegen Außenwand gepresst Hinterlüftung zur Raumseite nicht vergessen

Nachhaltigkeit und Materialwahl

  • Mineralisch Calciumsilikat ist nicht brennbar und kann am Ende als Bauschutt entsorgt werden
  • Holz Zedernleisten aus zertifizierten Quellen oder als Reststücke aus dem Holzhandel
  • Kleber Mineralische oder kaseinhaltige Produkte fördern Diffusionsoffenheit

Mini Messwerte Orientierung

Parameter Richtwert Hinweis
Einlassfläche 1 bis 1 5 Prozent der Schrankgrundfläche Für spürbaren Luftzug im Inneren
Luftspalt 20 mm Kompromiss aus Volumenstrom und Platz
Plattendicke 25 mm CaSi oder 20 mm Lehm Bessere Feuchtepufferung mit mehr Masse

Fazit Handlungsempfehlung

Wer muffige Schränke ohne Elektrik in den Griff bekommen will setzt auf das Duo aus kapillaraktiver Rückwand und Thermosiphon Schlitzen Planen Sie großzügige Ein und Auslässe halten Sie Textile von der Rückwand fern und lassen Sie die Platte diffusionsoffen So entsteht ein stilles Klima Management das Ihre Garderobe spürbar trockener und frischer hält

Jetzt starten Messen Sie Ihren Schrank planen Sie Ein und Auslass und entscheiden Sie sich für eine kapillaraktive Platte In einem Nachmittag ist das Upgrade erledigt